Endlich: Lockerungen in Pflegeheimen

Die Rede von Chris­ta Möl­ler-Metz­ger, Senior*innenpolitische Spre­che­rin in der Ham­bur­gi­schen Bür­ger­schaft zu den Locke­run­gen in Pfle­ge­hei­men in Hamburg: 

End­lich, gute Nach­rich­ten: Die Men­schen, die im ver­gan­ge­nen Jahr beson­ders stark unter den Ein­schrän­kun­gen durch die Coro­na-Pan­de­mie gelit­ten haben, kön­nen aufatmen. 

Chris­ta Möl­ler | GRÜNE ALTE Rede im Ham­bur­ger Rat­haus zu den Locke­run­gen in Pflegeheimen

Ich spre­che von den Men­schen in den Pfle­ge-Hei­men, die nun geimpft  und vor schwe­ren Ver­läu­fen geschützt sind. Denn der Impf­stoff hält, was er ver­spro­chen hat. Bis dahin war es aller­dings ein lan­ger, dunk­ler Weg. 

Es gab in vie­len Hei­men Infek­tio­nen im gan­zen Haus, kei­ne pri­va­ten Besu­che auf dem Zim­mer, kein Plausch mit den Nach­barn beim Mit­tags­tisch, ver­mumm­te Men­schen brin­gen Tabletts mit Essen vor­bei. Men­schen mit Demenz wei­nen, weil sie nicht von ihren Liebs­ten in den Arm genom­men wer­den – und man­che Ange­hö­ri­ge wei­nen gleich mit. 

Zu vie­le Men­schen sind in Ham­bur­ger Pfle­ge­hei­men gestorben.

Jeder 5. Infi­zier­te hat dort Covid-19 nicht über­lebt. Der Gedenk­tag für die Coro­na-Toten ist erst ein paar Tage her; 80.000 Men­schen sind in Deutsch­land gestorben. 

Dabei wird der Blick auf die Zah­len gefühlt zum büro­kra­ti­schen Akt. Wir sehen Sta­tis­ti­ken, bun­te Kur­ven, schwar­ze Lini­en …  Aber jedes Opfer hat sei­ne ganz eige­ne Geschichte. 

Und hin­ter jeder Zahl, jeder Kur­ve ste­hen Schick­sa­le, Ein­sam­keit, Verzweiflung …

Es ist uns nicht gelun­gen, Heimbewohner*innen aus­rei­chend vor der Anste­ckung mit dem Coro­na-Virus zu schüt­zen. Das Insti­tut für Medi­zi­ni­sche Sozio­lo­gie und Reha­bi­li­ta­ti­ons­wis­sen­schaft fand außer­dem gera­de in einer Online-Stu­die her­aus, dass Fach- und Hausärzt*innen, Therapeut*innen oder Logo­pä­den in vie­len Ein­rich­tun­gen wäh­rend der ers­ten Wel­le kei­nen Zugang hat­ten – oder nur in Notfällen. 

Das erzeugt auch ein Gefühl der Ohn­macht – und macht traurig. 

Wie gut, dass hoch­alt­ri­ge Mit­men­schen zu gro­ßen Tei­len die Imp­fung erhal­ten haben. 

In den Pfle­ge­hei­men lässt die Anspan­nung nach, beim Per­so­nal und bei den Geimpf­ten. Bewohner*innen in den Pfle­ge­ein­rich­tun­gen kön­nen sich jetzt auch wie­der tref­fen. Sie kön­nen wie­der gemein­sam essen, sich aus­tau­schen und – mit Test, Abstand und Vor­sicht – wie­der täg­lich Ange­hö­ri­ge und Freund*innen emp­fan­gen. Sie kön­nen sich den Ort aus­su­chen, an dem sie sich auf­hal­ten wol­len und gelieb­te Men­schen umarmen. 

Ein Moment gro­ßer Erleich­te­rung. Für vie­le Men­schen wird das Leben nun ein wenig leichter.

Und es ist rich­tig, geimpf­ten Men­schen das Leben wie­der leich­ter zu machen, damit ein klei­nes Stück Nor­ma­li­tät in den All­tag zurückkehrt.

Auch beim Ser­vice-Woh­nen, wo älte­re Men­schen in Gemein­schaft leben und nun ihre Imp­fun­gen erhal­ten haben, muss das bald wie­der mög­lich werden! 

Schritt für Schritt kön­nen wir so die Imp­fung nicht nur kör­per­lich, son­dern auch sozi­al wirk­sam wer­den lassen.

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