
Die Rente für die Versorgung eines Pflegebedürftigen im Pflegegrad 2 steigt zwar nach einem Jahr um 8,34 Euro. Der Betrag sinkt aber wieder, wenn Sachleistungen wie ein ambulanter Pflegedienst genutzt werden. Im Vergleich: Die Rentenanwartschaft von Durchschnittverdienern in Deutschland liegt im Jahr bei rund 31 Euro. Die meist über Jahre andauernde Pflegeverantwortung führt damit häufig zu viel zu niedrigen Renten.
Christian Pälmke, Fachreferent für Pflegepolitik und Familienpflege von wir pflegen e. V.: „Die Regierung nennt pflegende Angehörige stille Helden, ist aber nicht bereit, sie vor Armut während und nach der Pflege zu schützen. Das passt nicht zusammen. Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie Sofort-Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut in der häuslichen Pflege ergreift.“
Quellen:
- Handelsblatt (vom 14.11.2018): https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/rente-pflege-von-angehoerigen-macht-aermer/23629440.html
- Born, Gudrun: Wer bekommt Rente aus häuslicher Pflege? „Ihr Einsatz lohnt sich – aber für wen?“ (Stand Juni 2018), http://www.pflegebalance.de/Pflege-Rente/2018-Rente_aus_haeuslicher_Pflege_Okt.pdf (online nicht mehr verfügbar)
- Hintergrund: Aktuell leben in Deutschland ca. 3 Millionen pflegebedürftige Menschen. Annähernd drei Viertel von ihnen werden zu Hause gepflegt – fast ausnahmslos von Angehörigen, die dafür häufig ihre eigene wirtschaftliche Existenz und Gesundheit aufs Spiel setzen. Aktuellen Schätzungen zu Folge beträgt der wirtschaftliche Wert der unbezahlten Angehörigenarbeit rund 37 Milliarden Euro jährlich, deutlich mehr als das gesamte Einnahmevolumen beider Pflegeversicherungen (Stand 2016). wir pflegen e.V. ist die Interessenvertretung pflegender Angehöriger in Deutschland. Nähere Informationen finden Sie unter: www.wir-pflegen.net
Pressemitteilung vom 10.12.18, wir pflegen e. V.
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