Soll städtisches Land verkauft oder lieber nur verpachtet werden?

Lan­ge Besu­cher­schlan­ge vor der Ham­bur­ger Kunst­hal­le am Refor­ma­ti­ons­tag mit frei­em Eintritt
Wir spre­chen foto­gra­fisch heißt das Pro­jekt, das Begeg­nung und Dia­log mit Hil­fe der Foto­gra­fie schaf­fen will

Die Besu­cher­schlan­ge vor der Ham­bur­ger Kunst­hal­le war so lang, dass ich kurz­fris­tig beschlos­sen habe, sie am 31.10. lie­ber nicht zu besu­chen. Die Ham­bur­ger Bür­ger­schaft hat­te Anfang des Jah­res beschlos­sen, den Tag der Refor­ma­ti­on zum neu­en Fei­er­tag zu machen und an die­sem Tag frei­en Ein­tritt in die Ham­bur­ger Muse­en zu gewähren. 

Ich bin also wei­ter zum Alto­na­er Muse­um, das zwei wun­der­ba­re Aus­stel­lun­gen hat. In der Aus­stel­lung „Licht­bli­cke“ zei­gen Geflüch­te­te Fotos und lyri­sche Tex­te, die einen tie­fen Ein­blick in ihre Gedan­ken­welt geben. Gleich­zei­tig wird erklärt, dass reli­giö­se Tole­ranz im Ham­bur­ger Stadt­teil Alto­na eine lan­ge Tra­di­ti­on hat: Die Lan­des­her­ren von Alto­na gewähr­ten schon seit 1601 Glau­bens- und Gewer­be­frei­heit. Des­halb war Alto­na schon früh ein Ziel für Grup­pen, die auf­grund ihrer Reli­gi­on ver­folgt wur­den, wie Huge­not­ten, Katho­li­ken, Juden oder Mennoniten.

In einer ande­ren Aus­stel­lung geht es um Stadt­ent­wick­lung und ‑pla­nung am Bei­spiel von Alto­na. Bau­land ist in der Stadt knapp und begrenzt, heißt es dort. Und wei­ter wird gefragt: Wir kön­nen Poli­tik und Ver­wal­tung behut­sam und mit Blick auf kom­men­de Gene­ra­tio­nen mit Bau­land umge­hen? Wie kön­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein­be­zo­gen wer­den? Ist öko­no­mi­scher Erlös oder gesell­schaft­li­cher Wert einer zukünf­ti­gen Nut­zung wich­tig? Soll­te städ­ti­sches Land nicht ver­kauft, son­dern nur im Erb­bau­recht ver­pach­tet wer­den? Wich­ti­ge Fra­gen, über die es sich nach­zu­den­ken lohnt, fin­de ich.

In Zukunft nur noch Erbbaurecht?
Nach­barn trifft man im Trep­pen­haus oder auf der Straße

Kann nur jedem emp­feh­len, hin­zu­ge­hen, wenn ihr in Ham­burg seid, lohnt sich wirk­lich! Oder sich in Sachen Stadt­pla­nung das Buch zu besor­gen: Neue Stan­dards, 10 The­sen zum Wohnen. 

Die Öff­nung der Muse­en war auf jeden Fall ein vol­ler Erfolg, 70.000 Hamburger*innen nutz­ten das Angebot!

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