Rentner:innen werden nicht entlastet!

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Wegen der stei­gen­den Ener­gie­prei­se hat die Bun­des­re­gie­rung ein umfang­rei­ches Ent­las­tungs­pa­ket beschlos­sen, das schnel­le Hil­fe für Men­schen lie­fern soll, die unter hohen Ener­gie­prei­sen leiden.

  1. Die EEG-Umla­ge – und damit die Strom­rech­nung von Verbraucher:innen – wird ab Juli gesenkt.
  2. Ein Arbeit­neh­mer­pausch­be­trag von 1.200 Euro gilt für alle Arbeitnehmer:innen.
  3. Der Grund­frei­be­trag der Einkommens­teuer wird im Som­mer angehoben.
  4. Wer Grund­si­che­rung bekommt, erhält eine Ein­mal­zah­lung von 100 Euro. 
  5. Ein Kin­der­so­fort­zu­schlag kommt für Fami­li­en, die ihn brauchen.
  6. Der Min­dest­lohn wird auf 12 Euro erhöht.
  7. Ein vier­tes Coro­na-Steu­er­ge­setz unter­stüt­zen wir vor allem Unternehmen.
  8. Die Son­der­re­ge­lun­gen beim Kurz­ar­bei­ter­geld wird verlängert.
  9. Die Erhö­hung der Pau­scha­le für Fernpendler:innen wird auf die­ses Jahr vorgezogen. 
  10. Wer Wohn­geld bekommt, stu­diert oder Azu­bi ist, bekommt einen ein­ma­li­gen Heizkostenzuschuss.
  11. Wer berufs­tä­tig ist, erhält eine Ein­mal­zah­lung von 300 Euro unab­hän­gig vom Einkommen.
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Wer genau hin­sieht, erkennt, dass Berufs­tä­ti­ge unab­hän­gig vom Ein­kom­men ent­las­tet wer­den, die Bezie­he­rin­nen und Bezie­her von Ren­ten aber nicht. „Das ver­ste­he, wer will“, kom­men­tiert die BAGSO*-Vorsitzende Dr. Regi­na Gör­ner die Ent­schei­dung der Bun­des­re­gie­rung. „Gera­de Men­schen mit klei­nen Ren­ten sind in der aktu­el­len Situa­ti­on auf Unter­stüt­zung ange­wie­sen. Es ist nicht akzep­ta­bel, sie im Ent­las­tungs­pa­ket aus­zu­schlie­ßen.“ Zumin­dest Emp­fän­ger von Grund­si­che­rung im Alter dürf­ten aber von den Ent­las­tun­gen pro­fi­tie­ren. Aus Sicht der BAGSO rei­chen jedoch Ein­mal­zah­lun­gen für Men­schen mit nied­ri­gen Ein­künf­ten nicht aus. Not­wen­dig ist eine ange­mes­se­ne Anpas­sung von staat­li­chen Unter­stüt­zungs­leis­tun­gen auch für Rentner:innen, denn höhe­re Heiz- und Strom­kos­ten tref­fen sie im Zwei­fel mehr als Beschäf­tig­te, die tags­über nicht zu Hau­se sind.

*) Die BAGSO ist die Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Senio­ren­or­ga­ni­sa­tio­nen. Sie ver­tritt die Inter­es­sen der älte­ren Gene­ra­tio­nen in Deutsch­land und setzt sich für ein akti­ves, selbst­be­stimm­tes und mög­lichst gesun­des Älter­wer­den in sozia­ler Sicher­heit ein. In der BAGSO sind mehr als 120 Ver­ei­ne und Ver­bän­de der Zivil­ge­sell­schaft zusam­men­ge­schlos­sen, die von älte­ren Men­schen getra­gen wer­den oder die sich für die Belan­ge Älte­rer engagieren.

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10 Kommentare

  1. Aus­klam­me­rung der Rentner*innen beim Energieentlastungspaket
    Ist das »Ver­ges­sen« der Ein­mal­zah­lung für Rent­ner nur eine Nach­läs­sig­keit oder eine Igno­ranz oder eine Bös­ar­tig­keit? Das Gesetz muss drin­gend sofort nach­ge­bes­sert wer­den oder es fin­det sei­nen Nie­der­schlag in den nächs­ten Land­tags­wah­len, wie es sich im Saar­land bereits ange­deu­tet hat.

    1. Die Rentner/innen kön­nen doch zu hau­se einen oder zwei Puli mehr
      anzie­hen. Wenn kein öl mehr , viel­leicht noch das Mobi­lar verbrennen
      funk­tio­niert nur wenn ich eine Holz­hei­zung habe. Aber eins ist gewiss die nächs­ten Wah­len kommen.

    2. Bis­her habe ich in der Regel grün gewählt. Soll­te es dabei blei­ben, kann ich als ange­hen­der Rent­ner natür­lich kei­ne der Regie­rungs­par­tei­en mehr wählen.

    3. Es ist eine Schwei­ne­rei die Ent­las­tung für Rent­ner nicht vorzunehmen.Ich wer­de dies bei der nächs­ten Wahl berücksichtigen.

    4. Ich schlie­ße mich an. Es ist nicht hin­nehm­bar, dass gera­de die Renter:innen mit weni­ger Ein­kom­men u. Mehr Strom­vet­brauch, da tags­über nicht in der Arbeit so der­ma­ßen dis­kri­mi­niert wer­den. Eine Schan­de. Solch eine mie­se Poli­tik ist nicht mehr hinnehmbar.

  2. Bit­te umge­hend eine Reform des Ener­gie­gel­des für Rentner*innen durchsetzen.
    Alle Argu­men­te ‑9 Euro Ticket, Heiz­kos­ten­zu­schuss etc. ‑sind nicht aus­rei­chend und sie ver­ste­he wer da will (halt beson­ders die Kol­le­gen der FDP, da ihre Kli­en­tel eine ande­re ist..)
    Dop­pel­ter Kom­men­tar wird ange­zeigt- lei­der stimmt mit eurem Pro­gramm wohl was nicht.….

    1. Sie haben recht: es ist nicht akzep­ta­bel, son­dern unge­recht, dass Rentner:innen beim Ener­gie­geld bis­her unbe­rück­sich­tigt blie­ben. Min­des­tens bei der nächs­ten Run­de zur Abfe­de­rung hoher Ener­gie- und Lebens­mit­tel­kos­ten müs­sen auch Rentner:innen berück­sich­tigt werden.

      1. War­um spricht man immer von den Rentner*innen, die enrlas­tet wer­den müs­sen. Mit 2.800 € Ren­te braucht man das nicht, mit 1.000 sehr wohl. Dass die Kluft zwi­schen rei­chen und armen Rentner*innen immer grö­ßer wird, liegt an pro­zen­tua­len statt Sockel­er­hö­hun­gen für alle über Jahr­zehn­te. Scheint aber kei­nen, auch nicht die Grü­nen, zu interessieren.

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