Voller Sorge blicken viele von uns GRÜNEN Alten auf die Diskussion zur Laufzeitverlängerung der drei noch aktiven Atomkraftwerke in Deutschland. Es gibt inzwischen konkrete Pläne für eine Verlängerung der Laufzeit des Kernkraftwerks Isar 2 in Bayern, sofern die Stromreserven in Bayern als nicht ausreichend beurteilt werden. Ein weiterer Stresstest des Wirtschaftsministeriums soll hier mehr Klarheit bringen.

Mit gutem Grund hatte die von der CDU geführte Bundesregierung nach dem Atomunglück in Fukushima definitiv das Ende der Kernenergie beschlossen. Begründung waren die letztlich nicht vorhersehbaren und nicht völlig vermeidbaren Risiken dieser Energiegewinnung. Auch in unserem Grundsatzprogramm sowie im Bundestagswahlprogramm ist die Rede von Kernkraft als „Hochrisikotechnologie“. Wie unsicher Atomkraftwerke im Kriegsfall sind, haben hochgefährliche Situationen in der Ukraine gezeigt, in denen Teile eines Kraftwerks in Brand geschossen wurden.
Bei einer Laufzeitverlängerung stellen sich unserer Meinung nach viele Fragen: Sind die Sicherheitsprüfungen (vermutlich bei laufendem Betrieb) wirklich ausreichend? Wird die ausführliche Wartung, die ja eigentlich schon 2019 hätte erfolgen müssen, jetzt nachgeholt? Müssen neue Brennstäbe gekauft werden? Gibt es noch ausreichend qualifiziertes Personal?
Zu befürchten ist, dass im Sommer 2023, erneut eine „klitzekleine“ Verlängerung der Laufzeit beschlossen wird, weil ja bisher alles gut gegangen sei … Wir GRÜNEN Alten erinnern uns aber noch allzu gut an 1986, als unsere Kinder wegen des radioaktiven Fallouts durch Tschernobyl nicht mehr draußen spielen durften und über Jahre Lebensmittel radioaktiv verseucht waren. Und deshalb erheben wir jetzt mahnend unsere Stimme und fordern die Ampelregierung auf, alle Anstrengung zu unternehmen, damit es bei dem schon zwei Mal beschlossenen Atomausstieg bleibt!
Ein umfassendes Stromeinsparprogramm unterstützen wir GRÜNEN Alten mit all unseren Möglichkeiten.