Keine Profitmaximierung mit Pflegeleistungen

Mit deut­li­cher Kri­tik reagiert der Ver­ein der pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen wir pfle­gen e.V. auf die Pra­xis pri­va­ter Inves­to­ren, mil­li­ar­den­schwe­re Pro­fi­te aus dem deut­schen Pfle­ge­sys­tem zu zie­hen. Jüngs­ten Pres­se­be­rich­ten zu Fol­ge wer­den aus der Ver­sor­gung Pfle­ge­be­dürf­ti­ger in Hei­men Ren­di­ten von bis zu 14 Pro­zent gene­riert – auf Kos­ten einer men­schen­wür­di­gen Pfle­ge, zum Scha­den der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und der pfle­gen­den Menschen.

Es wider­spricht den Grund­wer­ten unse­rer zivi­li­sier­ten Gesell­schaft, wenn die Pfle­ge zu einem kom­mer­zi­el­len Han­dels­gut ver­kommt, so wie wir es heu­te beob­ach­ten. Bei der Pfle­ge müs­sen ande­re Maß­stä­be als im Waren­ver­kehr ange­legt wer­den“, sagt Chris­ti­an Pälm­ke, pfle­ge­po­li­ti­scher Refe­rent des Vereins.

Er betont: „Bei der Pfle­ge alter, kran­ker und behin­der­ter Men­schen darf es nicht um Pro­fit­ma­xi­mie­rung gehen, son­dern ihr Kern ist die gesell­schaft­li­che Auf­ga­be ein men­schen­wür­di­gen Lebens aller, die Pfle­ge benö­ti­gen, sicherzustellen!“

Die Ein­füh­rung des heu­ti­gen Pfle­ge­sys­tems in Deutsch­land Mit­te der 1990er-Jah­re bedeu­te­te auch die Eröff­nung eines „Pfle­ge­mark­tes“. Die­ser Markt wächst mit der altern­den Gesell­schaft und wird dadurch für Finanz­in­ves­to­ren und Spe­ku­lan­ten immer inter­es­san­ter. Pro­fi­te wer­den durch Out­sour­cing, Tarif­flucht und Aus­dün­nen der Per­so­nal­de­cke max­miert – alles auf Kos­ten der Pflegequalität.

Das Pfle­ge­sys­tem geht an den Bedar­fen der Men­schen vor­bei und füllt statt­des­sen die Taschen der Inves­to­ren“, erklärt Susan­ne Hal­ler­mann, Medi­en­be­auf­trag­te des Ver­eins. „Gute Pfle­ge ist ein Men­schen­recht. Es braucht jetzt drin­gend eine sozia­le Pfle­ge­wen­de, die sich über eine ver­bes­ser­te Finan­zie­rung der Pfle­ge an Bedar­fen statt an Pro­fi­ten ori­en­tiert, eine men­schen­wür­di­ge Pfle­ge aller Bedürf­ti­gen garan­tiert und dabei auch die Leis­tun­gen von beruf­lich Pfle­gen­den und pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen ange­mes­sen honoriert.“

Zusätz­li­che Informationen:

wir pfle­gen e.V. ist als bun­des­wei­te Inter­es­sen­ver­tre­tung und Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­ti­on die Stim­me der pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen in Deutsch­land. 76,4% aller pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen wer­den fami­li­är ver­sorgt, mit einer durch­schnitt­li­chen Pfle­ge­leis­tung von 63 Stun­den / Woche.

Pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge brau­chen eine star­ke Ver­tre­tung, die sich für spür­ba­re Ver­bes­se­run­gen in Unter­stüt­zung und sozi­al­recht­li­cher Absi­che­rung ein­setzt und eine Mit­be­tei­li­gung in rele­van­ten Pfle­ge­gre­mi­en ein­for­dert.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen über die Tätig­kei­ten und Schwer­punkt­the­men von wir pfle­gen e.V. fin­den Sie auf der Web­sei­te www.wir-pflegen.net

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