#G20: Die #Grünen Alten protestieren in Hamburg

Frank Spa­de aus Ber­lin und ich bei der fried­li­chen Demo gegen die Poli­tik der G20-Länder

Frank Spa­de, Spre­cher der Grü­nen Alten Berlin/Brandenburg und Mit­glied der Grü­nen Alten, war am 02.07. mor­gens um 5 Uhr auf­ge­stan­den, um mit dem Bus aus Pots­dam anrei­sen zu kön­nen, und im fei­nen Ham­bur­ger Nie­sel auf dem Rats­haus­markt gegen die Poli­tik der G20-Län­der zu pro­tes­tie­ren. Ich hat­te es als Ham­bur­ge­rin ja zum Glück nicht so weit. Scha­de, die Bux­te­hu­der Grü­nen Alten haben wir nicht gefunden.

Gegen halb zwölf ging es mit ers­ten Reden los. Zwi­schen­durch spiel­te das Ber­lin Boom Orches­tra, sehr cool. Und zum Schluss gab es noch einen Par­tei­en-Talk mit Kat­rin Göring-Eck­hardt. Der Regen hör­te zwar erst­mal nicht auf, aber es kamen minüt­lich mehr Men­schen auf den Platz. Die Ver­an­stal­ter spra­chen spä­ter von bis zu 25.000 Men­schen, die Poli­zei von 8000.

 

Toni, ganz Poli­tik-Pro­fi beim Blog-Foto: Komm, da machen wir›s gleich mit­anand!

 

Es waren eini­ge Pro­mi-Grü­ne aus Ber­lin dabei, u.a. Toni Hof­rei­ter, Clau­dia Roth, Jür­gen Trit­tin, Micha­el Kell­ner… Und natür­lich vie­le Grü­ne aus der Ham­bur­ger Bür­ger­schaft, unse­re 2. Bür­ger­meis­te­rin, Katha­ri­na Fege­bank und vie­le Grü­ne aus den unter­schied­lichs­ten Kreis­ver­bän­den und aus dem Umland. Es waren rich­tig vie­le grü­ne Luft­bal­lons und Ban­ner zu sehen.

 

 

Poli­zei in War­te­stel­lung am Rat­haus­markt

 

Micha­el Mül­ler, Bun­des­vor­sit­zen­der der Natur­freun­de Deutsch­lands, sprach sich dafür aus, dass wir welt­wei­te Gerech­tig­keit brau­chen und den ärms­ten Regio­nen hel­fen müs­sen, mit den Fol­gen der Erd­er­wär­mung fer­tig zu wer­den. Sarah Hän­del, vom Bun­des­vor­stand Mehr Demo­kra­tie, begann erst­mal zu sin­gen: „Her­ein­spa­ziert, mei­ne Damen und Her­ren, herz­lich will­kom­men im G20-Gip­fel-Zir­kus, unse­re Direk­to­rin Ange­la Mer­kel begrüßt Sie herz­lich!“ Scha­de, die bes­te Plät­ze sei­en lei­der belegt von Inter­es­sen­ver­tre­tern, wir wer­den tol­le Akro­ba­tik sehen, gefor­dert wür­de eine Maut auch für Afri­ka und unbe­dingt mehr Han­del, egal, ob die Erde das aushalte. 

 

 

Die Boots-Demo mit etwa 150 Boo­ten und Stan­dup-Padd­lern

 

Kat­rin Göring-Eck­hardt reagier­te sou­ve­rän auf schwie­ri­ge Fra­gen

Kat­rin Göring-Eck­hardt wur­de in der Talk­run­de nach dem Koh­le­aus­stieg gefragt und ob Kret­sch­mann den schnel­len Aus­stieg denn mit­tra­gen wür­de. Sie ver­wies dar­auf, dass er das in sei­ner Lan­des­re­gie­rung abstim­men wer­de – und ern­te­te lau­te Buh-Rufe. Sie mach­te dann aber gleich das grü­ne Prin­zip klar: „Das ist Basis-Demo­kra­tie, so machen wir das in unse­rer Par­tei.“ Und erklär­te, dass Deutsch­land die Kli­ma­zie­le lei­der nicht erreicht habe, inklu­si­ve Bran­den­burg, wo die Schlo­te immer noch qualm­ten. Das müs­se sich unbe­dingt ändern.

Ste­fan Kör­zell vom DGB-Bun­des­vor­stand war es wich­tig, dass die Gewin­ne dort ver­steu­ert wer­den, wo sie ent­ste­hen, das müs­se auch für Goog­le, Ama­zon und Star­bucks gel­ten. Aus­beu­te­ri­sche Arbeits­ver­hält­nis­se müs­sen welt­weit been­det wer­den,  wir brau­chen eine fai­re Welt­wirt­schaft, bes­se­re Stan­dards im Han­del. Die Demo war für ihn ein super star­kes Signal, für eine gerech­te Welt – und er wünsch­te allen „Glück auf!“

Vie­le grü­ne Ban­ner und Luft­bal­lons auf dem Rat­haus­markt

 

Nato­draht zur Siche­rung der Schie­nen

 

Als nächs­tes war Neli­ni Stamp aus New York von #Resist Trump dran, die zunächst erklär­te, dass Mil­lio­nen Men­schen gegen das glei­che kämp­fen, hier in Euro­pa genau­so wie in den USA. „ So vie­le Men­schen ste­hen auf gegen einen Mann, den ich mei­nen Prä­si­den­ten nen­nen muss. Er hat eine Bewe­gung aus­ge­löst. So vie­le sagen, dass er Unrecht hat, wir ste­hen auf gegen ihn. Was er reprä­sen­tiert ist nicht das eine Ame­ri­ka. Wenn Indus­trie und Regie­rung zusam­men arbei­ten, müs­sen wir das auch tun!!! Resist Trump! Wir brau­chen neue Visio­nen, gebo­ren aus Lei­den­schaft!“ Tosen­der Applaus für ihre Rede. 

Zum Schluss sag­te Chris­toph Bautz von Cam­pact: Wir brau­chen fried­li­che Pro­tes­te, nur dann errei­chen wir die Men­schen in dem Land. Wir haben die fal­sche Poli­tik in die­sem Land satt, Chi­na und Süd­ko­rea set­zen jetzt voll auf erneu­er­ba­re Ener­gien, sie haben ver­stan­den, wor­um es geht. Wir brau­chen den Koh­le­aus­stieg sofort und müs­sen den Kli­ma­schutz selbst in die Hand neh­men, wenn die Regie­rung es nicht tut!“ Und er warn­te vor dem neu­en Han­dels­ab­kom­men mit Japan, das wie­der in aller Heim­lich­keit ver­han­delt wird: „Das neue TTiPP ist das japa­ni­sche Abkom­men, ver­hin­dert JEFTA!

Anna Gal­li­na, Vor­sit­zen­de im Lan­des­vor­stand, Farid Mül­ler und Anjes Tjarks von der grü­nen Bür­ger­schafts­frak­ti­on und unse­re 2. Bür­ger­meis­te­rin Katha­ri­na Fege­bank (in Rot)

 

 

Die Ber­li­ner Grup­pe spiel­te ihr letz­tes Lied: „Es geht uns Gan­ze!“ Mit Musik­un­ter­ma­lung sind wir dann los­mar­schiert, von oben kübel­te es noch mal so rich­tig auf uns run­ter. An der Bin­nen­als­ter hat­ten sich etwa 150 Boo­te ver­sam­melt, die auf dem Was­ser demons­trier­ten. Wir gin­gen immer an der Bin­nen­als­ter ent­lang – und Höhe Ste­phans­platz riss tat­säch­lich der Him­mel auf, und die Son­ne kam her­aus, Petrus hat­te offen­bar ein Ein­se­hen mit uns! 

Der Zug mach­te einen gro­ßen Bogen zurück zum Rat­haus­markt, wo die Abschluss­kund­ge­bung gegen 16 Uhr statt­fand. Mit Pro­test von aus­wär­ti­gen Besucher*innen, denen die Poli­zei ver­bo­ten hat­te, an der Elbe zu cam­pen – obwohl ein Gericht das für zuläs­sig erklärt hat­te. Das war lei­der ein Wer­muts­trop­fen auf die sonst rich­tig gute Stim­mung. Mathis Neu­bur­ger schrieb dazu einen guten Kom­men­tar in der Ham­bur­ger Mor­gen­post vom 3.Juli: „Ham­burg star­tet in die Gip­fel-Woche – und der Senat lie­fert eine empö­ren­de Show ab. Der Bür­ger­meis­ter rollt den Auto­kra­ten, Köni­gen und Demo­kra­tie­ver­äch­tern die­ser Welt den roten Tep­pich aus, wird sie per Hand­schlag begrü­ßen, sich im Blitz­licht­ge­wit­ter son­nen und stolz die Elb­phil­har­mo­nie prä­sen­tie­ren. Er lädt Donald Trump ins Gäs­te­haus des Senats ein –  aber für die Bür­ger, die gegen Erdo­gan und Co. demons­trie­ren wol­len, hat er nicht mal eine Wie­se zum Zel­ten übrig. Natür­lich müs­sen die Behör­den den Gip­fel sichern, auch mit Ver­bots­zo­nen. Eine nie da gewe­se­ne Poli­zei-Arma­da mag auch nötig sein gegen Ran­da­lie­rer und Gewalt­tä­ter. Aber der Senat tut so, als wären alle Pro­test­ler, die in unse­re Stadt kom­men wol­len, um ein Zei­chen zu set­zen, radi­ka­le Stei­ne­wer­fer. “ (Quel­le: ©2017)

 

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