Wie erreichen die Grünen die älteren Wähler*innen

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Wie errei­chen die Grünen
die älte­ren Wähler*innen bes­ser als bisher?

Vor­trag auf der Ver­an­stal­tung „Zukunft Alter“ Bun­des­wei­tes Tref­fen der Grü­nen Alten Am 22. Sep­tem­ber 2018 in Frank­furt a.M.

Prof. em. Dr. Lothar Probst
Insti­tut für Poli­tik­wis­sen­schaft (Uni­ver­si­tät Bre­men) www.lotharprobst.de

Wie errei­chen GRÜNE älte­re Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler bes­ser als bisher?

1. Blickt man auf die Sozi­al­struk­tur grü­ner Wähler*innen, fal­len fol­gen­de Befun­de ins Auge:• Grü­ne pro­fi­tie­ren über­pro­por­tio­nal von der Wahl durch
Ø Frauen,
Ø Gebil­de­te und

Ø jun­ge Wähler*innen.
• Ihre Achil­les­fer­se sind jedoch die Wähler*innen über 60

Die­se Ent­wick­lung zieht sich bis zur letz­ten Bun­des­tags­wahl durch alle Wahl­er­geb­nis­se für die Grü­nen. In der fol­gen­den Tabel­le wer­den jedoch nur die grü­nen Ergeb­nis­se der Bun­des­tags­wah­len 2005 bis 1017 dar­ge­stellt. Dabei zeigt sich, dass – wie in allen ande- ren Alters­grup­pen – auch die älte­ren Frau­en bei jeder die­ser Wah­len stär­ker für die Grü- nen votier­ten als die Männer.

Tab. 1: Wahl­er­geb­nis der Grü­nen in Alters­gup­pen über 60* bei Bun­des­tags­wah­len seit 2005 (in Prozent)

Bun­des­tags­wah­len

Män­ner

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Frau­en

Ergeb­nis alle Altersgruppen

2005 (60 und älter)

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3,4

4,4

8,1

2009 (60 und älter)

4,6

5,4

10,7

2013 (60 bis 69)

5,3

6,3

8,4

2013 (70 und älter)

3,0

3,6

-

2017 (60 bis 69)

5,8

7,4

8,9

2017 (70 und älter)

3,3

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4,2

-

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* Quel­le: Reprä­sen­ta­ti­ve Wahl­sta­tis­tik 2017 des Bundeswahlleiters

Seit 2013 wird in der Reprä­sen­ta­ti­ven Wahl­sta­tis­tik des Bun­des­wahl­lei­ters in den Alters- grup­pen bei den älte­ren Wähler*innen außer­dem zwi­schen den 60- bis 69-Jäh­ri­gen und den 70-Jäh­ri­gen und älter unter­schie­den. Dabei zeigt sich, dass in der Alters­grup­pe der 60- bis 69-Jäh­ri­gen das Wahl­er­geb­nis für die Grü­nen deut­lich höher aus­fällt als in der Al- ters­grup­pe der über 70-Jäh­ri­gen. Außer­dem nähert sich der Wert bei den 60- bis 69-Jäh- rigen Frau­en sogar fast dem Wert des Gesamt­wahl­er­geb­nis­ses der Grü­nen an. Man kann hier einen 68er-Effekt erken­nen. Aus die­ser Gene­ra­ti­on wer­den in den nächs­ten Jahren

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immer mehr ins Ren­ten­al­ter ent­las­sen. Das kommt den Grü­nen zwar ent­ge­gen, weil sie durch sol­che sozia­li­sie­ren­den Gene­ra­ti­ons­ef­fek­te (ähn­lich wie die CDU frü­her von der Ade­nau­er-Gene­ra­ti­on und die SPD von der Wil­ly-Gene­ra­ti­on elek­to­ral pro­fi­tier­ten) in den nächs­ten Jah­ren auch bei älte­ren Wähler*innen vor­aus­sicht­lich zule­gen wird, aber das ist kein Selbst­läu­fer – zumal in Ost­deutsch­land die­ser Effekt nicht zu erwar­ten ist. Gleich­wohl kön­nen die Grü­nen in Wahl­kam­pa­gnen, die auch die Älte­ren als Ziel­grup­pe stär­ker ins Visier neh­men, kul­tu­rell an das Erbe der 68er anknüp­fen, zumal sie in die­ser Gene­ra­ti­on qua­si als natür­li­ches Gegen­ge­wicht zur AfD wahr­ge­nom­men werden.

2. Die Grü­nen soll­ten in Zukunft dem soge­nann­ten dop­pel­ten Kohor­ten­ef­fekt mehr Auf- merk­sam­keit schen­ken, weil er für die Ergeb­nis­se bei Wah­len immer wich­ti­ger wird: Die Älte­ren stel­len nicht nur die größ­te Grup­pe der Wähler*innen, son­dern sie neh­men auch über­pro­por­tio­nal an Wah­len teil. Umge­kehrt schrumpft der Anteil von jün­ge­ren Wäh- ler*innen, die zugleich unter­pro­por­tio­nal an Wah­len teil­neh­men. Die­ser Effekt führt dazu, dass trotz eines rela­tiv schlech­ten Wahl­er­geb­nis­ses der Grü­nen von nur 5,4 Pro- zent unter den Wäh­lern über 60 bei der Bun­des­tags­wahl 2017 die­ses Ergeb­nis mit ca. 2 Pro­zent zu dem Gesamt­ergeb­nis der Grü­nen von 8,9 Pro­zent bei­trägt. Das über­trifft so- gar noch leicht den Anteil der Jungwähler*innen zwi­schen 18 und 29, die mit 14,5 Pro- zent abge­ge­be­ner Stim­men für die Grü­nen nur mit 1,9 Pro­zent zum Gesamt­ergeb­nis der Grü­nen bei­tra­gen (sie­he Tab. 2). Bei einer hypo­the­tisch ange­nom­me­nen Ver­dop­pe­lung des Wahl­er­geb­nis­ses unter den Wäh­lern über 60 Jah­ren (Aus­gangs­ba­sis Bun­des­tags­wahl 2017) wür­den die älte­ren Wähler*innen der Grü­nen sogar mit 4 Pro­zent zum Gesam­ter- gebnis des grü­nen Wahl­er­geb­nis­ses bei­tra­gen. Eine Anstren­gung in die­se Rich­tung lohnt sich also auf jeden Fall.

Tab. 2: Anteil aus­ge­wähl­ter Alters­grup­pen an der Gesamt­wäh­ler­schaft unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung der Grü­nen bei der Bun­des­tags­wahl 2017

* Quel­le: Reprä­sen­ta­ti­ve Wahl­sta­tis­tik 2017 des Bun­des­wahl­lei­ters **Hypo­the­tisch ange­nom­me­nes Wahlergebnis

Bun­des­tags­wahl 2017

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Wahl­be­rech­ti­ge

Wäh­ler

Anteil an Ge- samt­wäh­ler- schaft

Wahl­er­geb­nis der Grü­nen in der jewei­li­gen Alters- gruppe

Anteil am Wahl­ergbnis der Grünen

18 – 29 Jahre

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ca. 9 Mill.

6,3 Mill.

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13 %

ca. 14,5 %

1,9

60 und älter

ca. 22 Mill.

17 Mill.

37 %

ca. 5,4 %

2,0

60 und älter

ca. 22 Mill.

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17 Mill.

37 %

ca. 10,8 %**

4,0

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3. Alle Ver­su­che, mit einer allein auf älte­re Wähler*innen fokus­sier­ten Poli­tik, Wahl­er­fol­ge zu erzie­len, wie es die Grauen/Grauen Pan­ther bzw. die Rent­ner­par­tei seit 1990 ver­sucht haben, sind in der Ver­gan­gen­heit gescheitert.

Tab. 3: Wahl­er­geb­nis­se der Grauen/Grauen Pan­ther und der Ren­ter­par­tei Deutsch­lands bei Bun­des­tags- wah­len zwi­schen 1990 und 2009 (in Prozent)

Bun­des­tags­wah­len

Die Grauen/Graue Panther

1990

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0,8

1994

0,5

1998

0,3

2002

0,2

2005

0,4

 

Rent­ner­par­tei Deutschlands

2009

0,1

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Quel­le: Bundeswahlleiter

Bei der Mobi­li­sie­rung älte­rer Wähler*innen wird meis­tens unter­schätzt, dass älte­re Wäh- ler*innen sehr hete­ro­ge­ne Inter­es­sen haben kön­nen und Unter­schei­dun­gen getrof­fen wer­den müssen:

  • Ø  Zwi­schen der wach­sen­den Grup­pe der­je­ni­gen, die noch vor der Ren­te ste­hen, aber bald in die Ren­te kom­men und denen, die bereits in Ren­te sind.
  • Ø  Zwi­schen den jun­gen (häu­fig noch fit­ten) Alten und den älte­ren (häu­fig weni­ger mo- bilen und gebrech­li­chen) Alten.
  • Ø  Zwi­schen den sozi­al Abge­si­cher­ten und denen mit gerin­ger Rente.
  • Ø  Zwi­schen älte­ren Frau­en und Männern.
  • Ø  Zwi­schen denen mit Kin­dern und denen ohne Kinder.
  • Ø  Zwi­schen Allein­le­ben­den und den in Part­ner­schaft Lebenden.
  • Ø  Zwi­schen den auf dem Land Leben­den und den in der Stadt Lebenden.
    Eine grü­ne Poli­tik für Älte­re soll­te die­sen Unter­schie­den Rech­nung tra­gen. In die­sem Zu-sam­men­hang stel­len sich zwei Fra­gen: A) Brau­chen die Grü­nen über­haupt eine eige­ne 4

Alten­po­li­tik oder soll­te dies eine Quer­schnitts­auf­ga­be über alle Poli­tik­fel­der hin­weg sein? B) Wer sind die Adres­sa­ten grü­ner Alten­po­li­tik und wie erreicht man sie besser?

Auf die ers­te Fra­ge gibt bis­her das grü­ne Bun­des­tags­wahl­pro­gramm eine Ant­wort. Dort fin­det man alten­po­li­ti­sche For­de­run­gen als Quer­schnitts­auf­ga­be ver­streut über meh­re­re Kapitel:

  • -  Im Alter selbst­be­stimmt und wür­de­voll leben
  • -  Min­dest- bzw. Garan­tie­ren­te / Teil­ren­te ab 60 (Alters­teil­zeit) – selbst­be­stimmt inRen­te gehen
  • -  Ren­ten­lü­cke für Frau­en schlie­ßen (Ehren­amt, Pfle­ge, Kin­der­er­zie­hung für Ren­te be-rücksichtigen)
  • -  Anglei­chung Ren­ten Ost und West (vor­sich­tig Falle?)
  • -  Ambu­lan­te Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te (pfle­gen­de Angehörige)
  • -  Gesun­des Leben im Alter
  • -  Alters­ge­rech­te Aus­stat­tung von Arbeitsplätzen
  • -  Guter ÖPNV auch für Ältere
    (Aus­zü­ge aus dem Bun­des­tags­wahl­pro­gramm 2017)Wie könn­te man in Zukunft eine grü­ne Poli­tik für Älte­re sicht­ba­rer machen und geziel­ter auf die Bedürf­nis­se unter­schied­li­cher Grup­pen der Älte­ren ein­ge­hen, ohne den Ansatz auf­zu­ge­ben, dass es auch eine Quer­schnitts­auf­ga­be ist? Mein Plä­doy­er wäre, ein eige­nes Kapi­tel zur Poli­tik für älte­re Men­schen in Wahl­pro­gram­me ein­zu­fü­gen und gleich­zei­tig an den pas­sen­den Stel­len die Ver­bin­dung zu den ver­schie­de­nen Poli­tik­fel­dern im Wahl­pro- gramm herzustellen.

4. Was sind ent­schei­den­de Fra­gen für älte­re Wähler*innen?

Für vie­le, die erst noch ins Ren­ten­al­ter kom­men, ist zunächst ein­mal die Fra­ge nach einer zukünf­ti­gen siche­ren und aus­kömm­li­chen Ren­te eine zen­tra­le Fra­ge. Beson­ders für (al- lein­ste­hen­de) Frau­en, die lan­ge in Teil­zeit gear­bei­tet haben und nur eine kur­ze Erwerbs- bio­gra­phie auf­wei­sen, ist das ein Pro­blem. Das gilt auch für die­je­ni­gen, die bereits im

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Ren­ten­al­ter sind, aber kei­ne aus­kömm­li­che Ren­te haben und mit Gele­gen­heits­job ihre Ren­te auf­bes­sern müs­sen (man­che arbei­ten aber auch ganz ger­ne noch in Neben­jobs, nicht nur um ihre Ren­te auf­zu­bes­sern). Auf alle, die Pro­ble­me mit einer aus­kömm­li­chen Ren­te haben, geben die Grü­nen mit ihrem Kon­zept der Min­dest- bzw. Garan­tie­ren­te eine Antwort.

In Bezug auf den Unter­schied zwi­schen den jun­gen, fit­ten Alten und den älte­ren Alten hat man dage­gen den Ein­druck, dass grü­ne Pro­gram­ma­tik Älte­re häu­fig undif­fe­ren­ziert als Objek­te staat­li­cher Betreu­ung und als Bürger*innen, die man beson­ders schüt­zen und umsor­gen muss, ansieht. Gera­de die jun­gen und fit­ten Alten mit soli­der Ren­te und guter Bil­dung haben aber Inter­es­se an einer akti­ven Gestal­tung des Lebens­abends: Rei- sen, Sport, bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment, Bil­dung und Wei­ter­bil­dung sowie Freund- schaf­ten pfle­gen gehö­ren zu den Beschäf­ti­gun­gen die­ser Grup­pe. Grü­ne Poli­tik soll­te Äl- tere in die­sem Zusam­men­hang nicht als Objekt von staat­li­cher Betreu­ung und als beson- ders Schutz­be­dürf­ti­ge begrei­fen, son­dern als akti­ve Gestal­ter der Gesell­schaft. Das schließt nicht aus, dass auch von staat­li­cher Sei­te aus die Infra­struk­tur für die­se Grup­pe der Älte­ren bes­ser wer­den muss. Ob im Bereich der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur (alten- und bür­ger­freund­li­che Innen­städ­te), der Bil­dung und Wei­ter­bil­dung, des Sports, der Frei­zeit- gestal­tung und der ver­sor­gen­den Infra­struk­tur im länd­li­chen Raum sind Lösun­gen, die älte­ren Men­schen das Leben erleich­tern, not­wen­dig und hilfreich.

Einen gro­ßen Teil ihres Lebens­abends küm­mern sich Älte­re nach wie vor um die Fami­lie. Das betrifft nicht nur die Unter­stüt­zung der eige­nen erwach­se­nen Kin­der, ins­be­son­de­re durch die Über­nah­me der Enkel­kin­der­be­treu­ung, son­dern zuneh­mend kom­men die jun- gen Alten (60 bis 70 Jah­re) in die Situa­ti­on, gleich­zei­tig ihre älte­ren Eltern (über 90) sowie ihre Kin­der (Enkel­kin­der) zu unter­stüt­zen. Bei letz­te­rem wer­den sie ver­stärkt mit Pro­ble- men der nach­wach­sen­den Gene­ra­tio­nen kon­fron­tiert: Arbeits­be­las­tung im Job, Schu­le, Fol­gen von Tren­nun­gen. Älte­re kön­nen dabei eine Brü­cke bil­den zwi­schen eige­ner Erfah- rung und neu­en Her­aus­for­de­run­gen. Gleich­zei­tig ent­wi­ckeln sie eine hohe Sen­si­bi­li­tät für Zukunfts­fra­gen: Sie wün­schen sich eine gesun­de Umwelt für ihre Kin­der und Enkel­kin­der, ein siche­res Aus­kom­men und eine Auf­recht­erhal­tung der euro­päi­schen Friedensordnung

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(sie sind die ers­te Gene­ra­ti­on ohne eige­ne Kriegs­er­leb­nis­se in Euro­pa). Gera­de in die­sen Fra­gen fin­den sich vie­le Anknüp­fungs­punk­te an grü­ne Programmatik.

Für alle älte­ren Alters­grup­pen gewin­nen Fra­gen der Lebens­qua­li­tät zuneh­mend an Be- deu­tung. Beson­ders in Pha­sen des Über­gangs, wenn vie­le im höhe­ren Alter nicht mehr so aktiv sein kön­nen wie direkt nach der Ver­ren­tung, sind eine gute gesund­heit­li­che Ver- sor­gung (feh­len­de Ärz­te auf dem Land, Nähe von Kran­ken­häu­sern, Ärz­te­dich­te) und die Angst vor einer unsi­che­ren Zukunft (Allein­sein, Ein­sam­keit, Demenz, nicht mehr klar kom­men) zen­tra­le Fra­gen. Gera­de unter grün­na­hen Älte­ren gibt es eine hohe Bereit- schaft, selbst­be­stimmt das Alter zu gestal­ten und neue unkon­ven­tio­nel­le Wege zu be- schrei­ten (Alten­wohn­ge­mein­schaft, Mehr­ge­ne­ra­ti­ons­häu­ser), aber die meis­ten Älte­ren wäh­len einen tra­di­tio­nel­len Weg nach der Ver­ren­tung (sie blei­ben zu zweit oder allein in der eige­nen Woh­nung oder im eige­nen Haus und gehen, wenn es nicht mehr geht, ins Alten­heim). Grü­ne Poli­tik muss für bei­de Grup­pen bes­se­re Lösun­gen anbie­ten: Ver­bes­se- rung der Qua­li­tät der ambu­lan­ten Betreu­ung, Ein­rich­tung von Betreu­ungs­stütz­punk­te in den Nach­bar­schaf­ten und Quar­tie­ren, Ver­bes­se­rung der Pfle­ge­aus­bil­dung und ‑bezah- lung, Unter­stüt­zung für Ange­hö­ri­ge, Aus­bau der ger­ia­tri­schen Abtei­lun­gen in Kran­ken- häu­sern, För­de­rung des Zusam­men­le­bens von alt und jung (Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­häu­ser, steu­er­recht­lich trag­fä­hi­ge Lösun­gen für Alten­wohn­ge­mein­schaf­ten, Alten- und Kin­der- hei­me neben­ein­an­der bauen).

Ein wich­ti­ger nicht zu unter­schät­zen­der Punkt ist auch die Angst vor Kri­mi­na­li­tät und das Gefühl von Unsi­cher­heit im Alter. Hier tut sich ein brei­tes Feld von Maß­nah­men auf: Prä- ven­ti­on und Auf­klä­rung durch Kon­takt­po­li­zis­ten im Quar­tier, Berück­sich­ti­gung der Inte- res­sen von Älte­ren in der Stadt­ge­stal­tung (kommt meis­tens auch ande­ren Grup­pen zu- gute) wie Licht­ge­stal­tung, bar­rie­re­freie Wege und Behör­den­zu­gän­ge usw. Da Vie­les da- von auf kom­mu­na­ler Ebe­ne pas­siert, müs­sen beson­ders die Kom­mu­nen unter­stützt wer- den. Außer­dem kommt es auf eine enge­re Zusam­men­ar­beit zwi­schen kom­mu­na­len Be- hör­den, pri­va­ten Trä­gern, Kir­chen und Wohl­fahrts­ver­bän­den an (Run­de Tische).

Nicht ver­ges­sen soll­te man auch, dass Alten­po­li­tik nicht nur von staat­li­chen Akteu­ren ge- stal­tet wird, son­dern auch von halt­staat­li­chen und pri­va­ten Akteu­ren wie Post, Banken,

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und Ver­sor­gern des täg­li­chen Lebens­be­darfs. Vie­le der dort ange­bo­te­nen Dienst­leis­tun- gen neh­men auf die Bedürf­nis­se älte­rer Men­schen immer weni­ger Rücksicht..

Fazit: Die Grü­nen soll­ten den Älte­ren sowohl als Wähler*innen als auch als Bürger*in- nen, die aktiv am gesell­schaft­li­chen Leben teil­neh­men, in Zukunft mehr Auf­merk­sam­keit schenken.

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