Was bedeutet Alter?

Ein Lexikoneintrag

Im Deut­schen Wör­ter­buch, 1838 von Jacob und Wil­helm Grimm begon­nen und erst 1961 voll­endet, steht:

ALTER, n. aevum, aet­as. gleich dem weib­li­chen goth. alt­hs, altn. öld aevum, secu­lum musz es auch ein ahd. ald und alt f. von glei­cher bedeu­tung gege­ben haben, wie das zusam­men­ge­setz­te wer­alt, worolt, nhd. welt lehrt, das wir noch heu­te weib­lich gebrau­chen. für das ein­fa­che alt kam aber all­mäh­lich das neu­tr. altar, unser alter auf, so dasz in unserm welt­al­ter der ple­on­nas­mus wer­al­t­al­tar steckt.“

In sei­ner Lebens­zeit besaß ALTER alle drei gram­ma­ti­schen Geschlech­ter, bis sich in der Gegen­wart das Neu­trum durch­ge­setzt hat. Das Zeit­al­ter steckt in ihm, das Welt­al­ter und das Lebens­al­ter auf jeder Stu­fe bis ganz nach oben das höhe­re Alter, senectus.

Zum Stamm ALTER gehö­ren zahl­rei­che ande­re Fami­li­en­mit­glie­der, so:

ÄLTERMUTTER, f. proavia: alt­mut­ter, elter­mut­ter, groszmutter;

ALTERSALLEIN, solus, sin­gu­la­ris, uni­cus, in der welt allein;

ALTERTHUM, n. nnl. ouder­dom; und

ALTERWELT, f. secu­lum, ein umge­dreh­tes weltalter.

Die Grund­sät­ze der Ver­ei­nen Natio­nen sind 1991 in Eng­lisch geschrie­ben wor­den. Sie gal­ten für „the elder­ly“. Das hieß in der offi­zi­el­len Über­set­zung, für „älte­re Men­schen“. 1995 beschließt die Gene­ral­ver­samm­lung, „dass künf­tig im Eng­li­schen der Begriff ‚the elder­ly’ durch den Begriff ‚older per­sons’ zu erset­zen ist.“ Im Cam­bridge Dic­tion­a­ry wird für „the elder­ly“ – „älte­re Leu­te“ ange­bo­ten, für „old“ – „alt“ und für „old peo­p­le“ – „die Alten“. Im Ame­ri­ka­ni­schen Lexi­kon steht für „the elder­ly“ – „älte­re Men­schen“, aber auch „the old“ – „die Alten“ und „old age“ – „das Alter“. Die Begriffs­kor­rek­tur, die die Nähe zum his­to­ri­schen Wort­stamm wie­der­her­stel­len soll­te, ist von der offi­zi­el­len Über­set­zung noch nicht über­nom­men wor­den. Das wur­de in der Fas­sung auf der Home­page gruenealte.de still­schwei­gend korrigiert. 


Im Deut­schen Wör­ter­buch wer­den die Stich­wör­ter groß und die Text­pas­sa­gen bis auf Namen klein geschrie­ben. Gotisch 400–700, alt­hoch­deutsch 750‑1050, alt­eng­lisch 450‑1150, alt­nor­disch 800‑1350 und neu­hoch­deutsch ab 1500 n. Chr.

Bernd Gos­au M. A.

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