Der Pflegereport 2021 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat bestätigt, dass im Frühjahr 2020 die Sterblichkeit in Pflegeheimen um „20 % höher (lag) als im Mittel der Vorjahre“ (COVID-19-Betroffenheit in der vollstationären Langzeitpflege). Deutschland war nicht auf eine Pandemie vorbereitet.

Nun wird die Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ), Juliane Seifert im BAGSO-Jahresrückblick 2020 zitiert mit „Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, ältere Menschen an politischen Entscheidungen zu beteiligen.“ (S. 6, BAGSO-Jahresrückblick 2020).
Wir Grüne Alte stimmen dem uneingeschränkt zu, können uns aber die Frage nicht verkneifen, warum es die Leitung des BMFSFJ zugelassen hat, bis heute nicht im sogenannten Corona-Kabinett der Bundesregierung vertreten zu sein?

Bundesregierung bleibt handlungsfähig
Mit einer größeren Beteiligung von Organisationen älterer Menschen, hätte auch die soziale Isolation der Heimbewohner*innen in der gravierenden Form vermieden werden können. Wir teilen die Einschätzung der Präsidentin des Sozialverbands Deutschland (VdK), Verena Bentele. Sie fordert eine bessere Vorbereitung auf eine mögliche „vierte Welle“ der Covid-19-Pandemie (Regierung muss sich auf vierte Corona-Welle besser vorbereiten). Durch die massive Ausbreitung der Delta-Variante, kann es nach Ende der Urlaubszeit zu einem erneuten Anstieg der Corona-Ausbreitung kommen. Die zuständigen Stellen müssen sich auf eine Auffrischungsimpfung für vulnerable Gruppen einstellen und diese nachhaltig vorbereiten.
Auch in naher Zukunft ist eine generationenübergreifende Politik erforderlich, die die Belange aller Generationen im Blick hat und bei Entscheidungen berücksichtigt. Wir sollten daher auch alles dafür tun, damit Jugendliche die Chance erhalten nicht an Covid-19 zu erkranken.
Für die GRÜNEN ALTEN, Jörg Jennrich, Antonia Schwarz
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