Der ADFC-Fahrradklima-Test 2016 ist die größte Befragung weltweit und das „Kundenbarometer“ der Radfahrenden in Deutschland. Über 120.000 Menschen haben an der siebten Umfrage des ADFC teilgenommen und die Fahrradfreundlichkeit von mehr als 500 Städten bewertet. Heute, am 19.05.2017, wurden im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands ausgezeichnet. Aber auch die Kritik der Radfahrenden wurde intensiv diskutiert.
Die fahrradfreundlichsten Städte mit einer Einwohnerzahl über 200.000 sind laut ADFC-Test (im Vergleich zu 2014):
1. Münster Note 3,07; stark verschlechtert, gleicher Platz
2. Karlsruhe Note 3,09; relativ konstant, gleicher Platz
3. Freiburg i. Br. Note 3,28; relativ konstant, gleicher Platz
Münster hat sich seit 2003 (Note: 1,88) kontinuierlich verschlechtert, u. a. aufgrund von steigenden Unfallzahlen. Das Fahrradklima insgesamt ist in den letzten beiden Jahren in ganz Deutschland ebenfalls etwas schlechter geworden und liegt jetzt bei 3,81 (2014: 3,74).
Schön eben und breit genug: Veloroute 6 in Hamburg
Ältere Radler*innen fühlen sich besonders auf schmalen Radwegen nicht genug geschützt, wie z. B. in Hamburg. Hier beklagen 63 % aller Befragten, dass besonders junge und ältere Menschen auf Radwegen und Radfahrstreifen nicht sicher fahren könnten und 77 % fanden die Radwege generell nicht breit genug.
Was ist eine fahrradfreundliche Stadt?
Nach Überzeugung des ADFC gehört zu einer fahrradfreundlichen Stadt vor allem ein durchgängiges, großzügiges, intuitiv verständliches Radverkehrsnetz quer durch die ganze Stadt. Für Alltagsradler, die mit dem Rad zur Arbeit oder zu Terminen fahren, ist es wichtig, dass es direkt geführte Verbindungen gibt, die ein zügiges Vorankommen ermöglichen. Für den Freizeitverkehr sollte es zusätzlich attraktive Grünrouten geben. In Wohngebieten und verkehrsberuhigten Bereichen kann der Radverkehr auf der Kfz-Fahrbahn geführt werden, an stark und schnell befahrenen Straßen muss es einen physisch getrennten Radweg oder eine geschützte Radspur von mindestens zwei Metern Breite geben.
Die ganze Studie kann hier runtergeladen werden.
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