Immer mehr bedürftige Rentner

HILFE – unser Lager ist leer! So stand es am 18.Oktober auf Face­book. In den letz­ten Wochen war der Bedarf an Lebens­mit­teln so groß, dass die Ham­bur­ger Tafel einen Not­ruf absetz­te. Es wür­den drin­gend Grund­nah­rungs­mit­tel gebraucht und Kon­ser­ven, um die kom­men­den kal­ten Win­ter­mo­na­te zu über­ste­hen. Dabei ist die Zahl der spen­den­be­rei­ten Super­märk­te nicht gerin­ger gewor­den, es wird aber nicht mehr so viel weg­ge­wor­fen – was ja eigent­lich eine sehr posi­ti­ve Ent­wick­lung ist. Gleich­zei­tig wächst die Zahl der Bedürf­ti­gen. Dazu sagt Chris­ti­an Tack, Geschäfts­füh­rer der Tafel e.V. in der „Elb­ver­tie­fung“, dem online-News­let­ter der ZEIT vom 20.10.17

Seit ich im Febru­ar als Geschäfts­füh­rer begon­nen habe, stieg die Zahl der Aus­ga­be­stel­len von 22 auf 26. Aktu­ell ver­sor­gen wir rund 20.000 Bedürf­ti­ge – und es wer­den immer mehr. Dar­un­ter sind gar nicht so vie­le Flücht­lin­ge, das gro­ße Pro­blem ist viel­mehr die Alters­ar­mut. In den Schlan­gen ste­hen vie­le Senio­ren, die einen Groß­teil ihrer Ren­te für die Mie­te auf­brin­gen. Oft ist der Ehe­part­ner gestor­ben, die Woh­nung eigent­lich zu groß. Da reicht das Geld nicht mehr zum Leben. Vie­len Hartz-IV-Emp­fän­gern und Allein­er­zie­hen­den geht es so. Und Anfang Novem­ber star­tet das Win­ter­not­pro­gramm für Obdach­lo­se, das wir – eben­so wie vie­le ande­re Ein­rich­tun­gen – auch mit Essen versorgen.“

Spen­den wer­den auch von Pri­vat­per­so­nen angenommen.

Klei­ne­re Initia­ti­ven berich­ten Ähn­li­ches. Die Zahl der Bedürf­ti­gen steigt über­all stark an, am Stadt­rand, in Groß­lo­he haben zum Bei­spiel 50% der Men­schen, die kom­men, einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Wie an vie­len ande­ren Orten auch hat die Aus­ga­be­stel­le nur 36 qm zur Ver­fü­gung, des­halb muss im Frei­en sor­tiert wer­den, was ange­lie­fert wur­de. 80 bis 100 Per­so­nen war­ten dann bei Wind und Wet­ter eben­falls im Frei­en, bevor 4–5 zeit­gleich in den klei­nen Ver­tei­lungs­raum ein­ge­las­sen wer­den können.

Zum Teil gibt es einen inzwi­schen eine Art Tafel-Tou­ris­mus, es kom­men Bedürf­ti­ge aus ganz ande­ren Stadt­tei­len, um Lebens­mit­tel zu bekom­men, da eini­ge Anlauf­stel­len inzwi­schen einen Auf­nah­me-Stopp ver­hängt haben. 

 

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